Schlagwort: Fotografie

  • Königgrätz 1866

    Königgrätz 1866

    „Für Kaiser und Vaterland gingen sie freudig in den Tod“

    Behauptungen wie diese, sind zahlreich zu lesen auf unzähligen Denkmalen, die nach der Niederlage der Österreicher und Sachsen gegen die Preußen im Deutschen Krieg, verstreut über das Schlachtfeld von Königgrätz (tschechisch: Hradec Králové) errichtet wurden. Derartig monarchistisch-patriotische Propaganda, wie sie bis zum Ende des ersten Weltkrieges üblich war, lässt heutige Betrachter angesichts der gegenwärtige Kriege oft ratlos und irritiert zurück.

    Preußen bejubelte den Sieg, der ein Meilenstein auf dem Weg zur Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871 war, unter anderem mit dem „Königgrätzer Marsch“, der noch heute zum festen Repertoire des Musikkorps der Bundeswehr gehört. Die österreichisch-ungarische k. u. k. Monarchie zu deren damaligen Staatsgebiet auch Ostböhmen gehörte, errichtete nach ihrer Niederlage die Gedenkstätten.

    Ein kürzlich gelesener Roman, der auch die Schlacht von Königgrätz streift, war der Anlass, die heute so friedlich und lieblich anmutende Landschaft zu besuchen, die am 3. Juli 1866 zu einem Ort unvorstellbaren Grauens wurde: Auf beiden Seiten sind über 7500 Tote, ebenso viele Vermisste und 15000 Verwundete zu beklagen, Folge der Kämpfe eines einzigen Tages. Neben Menschen wurden auch 7000 Pferde Opfer des Gemetzels.

    In der „Gartenlaube“ Heft 33,.1866, findet sich der Bericht eines Augenzeugen: „Der Wald war von den österreichischen Kartätschen so verwüstet, als wären die alten Fichten und Kiefern von einem furchtbaren Hagelwetter zerschmettert worden. Chausseegräben und Felder waren bunt übersät mit Leichen von Menschen und Pferden, Tornistern, Helmen und Käppis, mit Kochgeschirren, Bajonneten und Seitengewehren, mit Granaten, Zündnadelgewehren und österreichischen Büchsen – das Alles bunt durch- und übereinander. …  Dicht vor den Schanzen aber lagen von beiden streitenden Parteien Todte zu Hunderten, stellenweise zwei bis drei übereinander; hinter den Schanzen, nach Königsgrätz zu, sahen die weiten Ebenen von den Leichen der Oesterreicher wie buntgesprenkelt aus. Die Todten lagen theils noch in der Stellung wie sie gefallen waren, Arme und Beine ausgestreckt auf dem Boden; andern sah man an, daß sie sich wie getroffene Hasen überschlagen hatten und zusammengebrochen waren. Viele Leichen hatten das Taschentuch über das Gesicht gedeckt; entweder hatten sie sich so auf den erwarteten Tod vorbereitet, oder barmherzige Cameraden ihnen diesen letzten Liebesdienst erwiesen. … Furchtbar muß der Zusammenstoß im Gehölze rechts an der Schanze bei Chlum gewesen sein. Hier häuften sich die Leichen auf bedeutenden Strecken oft so dicht, daß man beim Gehen Acht geben mußte, um nicht auf sie zu treten. An dieser Stelle lag auch ein österreichischer Jäger im Graben, in der linken Hand die Büchse mit dem gespannten Hahn, in der erhobenen rechten Hand zwischen Daumen und Zeigefinger noch das vierfach geschlitzte Zündhütchen zum Aufsetzen, das ich mir zum Andenken mitnahm. Sämmtliche Leichen hatten die Augen geöffnet, oft harte Brodstückchen in den Händen und meist wilde schmerzverzerrte Gesichtszüge.“

    Heutige Besucher erleben das ehemalige Schlachtfeld als Ort der Ruhe, die Tschechen haben in der Nachfolge der Österreicher die Rolle der Bewahrer des Andenkens an die Opfer der Schlacht übernommen.

    Ergebnisse meiner fotografischen Exkursion sind hier zusammengefasst:

    Schlachtfelder bei Königgrätz 1866
  • Dresden 50mm – Finale

    Dresden 50mm – Finale

    Mit dem Besuch des Ortsteils Borsberg am letzten Tag des vergangenen Jahres fand das Projekt Dresden – 50mm seinen vorläufigen fotografischen Abschluss. Seit dem Beginn im Jahr 2015 habe ich 120 Dresdner Stadt- und Ortsteile durchstreift, betrachtet und meine Eindrücke festgehalten. Dieses finale Update stellt die bislang noch fehlenden 15 Ortsteile vor:

    • Borsberg
    • Brabschütz
    • Cossebaude
    • Kauscha
    • Kleinzschachwitz
    • Leubnitz-Neuostra
    • Lockwitz
    • Loschwitz
    • Marsdorf
    • Oberpoyritz
    • Oberwartha
    • Pillnitz
    • Rennersdorf
    • Söbrigen
    • Torna
    Dresden - Borsberg
    Borsberg
    Dresden - Brabschuetz
    Brabschütz
    Dresden - Cossebaude
    Cossebaude
    Dresden - Kauscha
    Kauscha
    Dresden - Kleinzschachwitz
    Kleinzschachwitz
    Dresden - Leubnitz-Neuostra
    Leubnitz-Neuostra
    Dresden - Lockwitz
    Lockwitz
    Dresden - Loschwitz
    Loschwitz
    Dresden - Marsdorf
    Marsdorf
    Dresden - Oberpoyritz
    Oberpoyritz
    Dresden - Oberwartha
    Oberwartha
    Dresden - Pillnitz
    Pillnitz
    Dresden - Rennersdorf
    Rennersdorf
    Dresden - Söbrigen
    Söbrigen
    Dresden - Torna
    Torna
  • Dresden 50mm – Osterupdate

    Dresden 50mm – Osterupdate

    Seit Jahresbeginn wuchs mein 2015 begonnenes Projekt: Dresden 50mm um neun Stadtteile:

    • Coschütz
    • Gompitz
    • Großzschachwitz
    • Kaitz
    • Mockritz
    • Nickern
    • Striesen
    • Südvorstadt
    • Weißig

    Mit den nun insgesamt vorliegenden 94 Foto-Serien sind gut 3/4 des Projektumfanges aus fotografischer Sicht absolviert.

    Hinweis: Ein Klick auf ein Foto startet die zugehörige Galerieansicht.

    Dresden - Coschütz
    Dresden – Coschütz
    Dresden - Gompitz
    Dresden – Gompitz
    Dresden - Großzschachwitz
    Dresden – Großzschachwitz
    Dresden - Kaitz
    Dresden – Kaitz
    Dresden - Mockritz
    Dresden – Mockritz
    Dresden - Nickern
    Dresden – Nickern
    Dresden - Striesen
    Dresden – Striesen
    Dresden - Südvorstadt
    Dresden – Südvorstadt
    Dresden - Weißig
    Dresden – Weißig

     

  • Bauhaus Dessau

    Bauhaus Dessau

    Anlässlich des 100-jährigen Jubileums des Bauhauses entstand in Dessau eine Serie von Schwarz-Weiss-Fotografien, die sich mit dem 1926 errichten Schul- und Werkstättenkomplex sowie den Meisterhäusern in der Dessauer Ebertallee beschäftigt.

    >>> Serie ansehen

  • Eisenhüttenstadt – ein fotografischer Rundgang …

    Eisenhüttenstadt – ein fotografischer Rundgang …

     

    … in einer Stadt des real existierenden Sozialismus 30 Jahre nach dessen Untergang

    Hütte, wie die Stadt am Westufer der Oder von ihren Bewohnern liebevoll genannt wird, entstand zu Beginn der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als sozialistische Planstadt und ist heute das größte Flächendenkmal Deutschlands.

    Die Errichtung Eisenhüttenstadts geht auf einen Beschluss des 3. Parteitages der SED im Jahre 1950 zurück, der den Bau eines Eisenhüttenwerkes und einer zugehörigen sozialistischen Wohnstadt nahe Fürstenberg an der Oder vorsah. Noch im selben Jahr erfolgte der erste Spatenstich für das Werk und die Stadt.

    Errichtet im Stile des sozialistischen Klassizismus war sie zunächst Teil Fürstenbergs, wurde aber 1953 herausgelöst. Die geplante Benennung nach Karl Marx wurde nach dem Tode Stalins zu dessen Gunsten verworfen. Bis 1961 hieß die Stadt offiziell Stalinstadt, im Volksmund auch „Schrottgorod“. Im Zuge der Entstalinisierung wurde sie in Eisenhüttenstadt umbenannt.

    Eisenhüttenstadt

    Die Bevölkerungszahl nahm bis zum Ende der 80er Jahre beständig zu und erreichte 53.000 Einwohner. Im Stahlwerk waren bis zu 16.000 Mitarbeiter beschäftigt. Dem politischen Ende der DDR folgte der wirtschaftliche Niedergang des Eishüttenkombinats Ost, das der westlichen Konkurrenz nicht gewachsen war. Das drohende Aus des Werkes hätte vermutlich auch das Ende der Stadt bedeutet. Daher war es eine politische Entscheidung die Privatisierung unter anderem mit Mitteln der EU zu subventionieren. Heute gehört das Werk zum Konzern ArcelorMittal und beschäftigt immerhin noch 2500 Mitarbeiter.

    Die Schrumpfung der Stadt die als kontinuierlicher Prozess 1990 begann, lies sich so nur etwas dämpfen. Bis 2018 hat Eisenhüttenstadt gut die Hälfte seiner Einwohner verloren.

    Der einer Zeitreise gleichende Besuch der Stadt vermittelt eine eigenartige Stimmung: Straßen, Plätze und viele Gebäude wirken überdimensioniert, gemessen an den heutigen Verhältnissen. Bauten aus neuerer Zeit fehlen fast vollständig, da es dafür einfach keinen Bedarf gibt. Seltsam leer und unbelebt erscheint die Stadt – gerade im Zentrum, kein Wunder, wenn die Hälfte der ursprünglichen Bewohner fehlt.

    Eisenhüttenstadt

    Die Sanierung im städtischen Kernbereich ist weit vorangekommen, einzelne Gebäude mit ungewisser Zukunft werden daher besonders augenfällig. Unvermittelt gerät man auch in Bereiche der Stadt, die von Leerstand und Abriss geprägt sind. Schwer zu sagen, welche Zukunft der Stadt, jenseits derer als Denkmal sozialistischer Stadtplanung und Architektur, bevorsteht.

    Eisenhüttenstadt

    >>> Fotoserie Eisenhüttenstadt

  • Dresden 50mm Update Mai 2019

    Dresden 50mm Update Mai 2019

    Der jüngste Zuwachs des im Jahre 2015 gestarteten Projektes Dresden 50mm umfasst fünf Stadtteile:

    • Äußere Neustadt
    • Seevorstadt-Ost
    • Niedersedlitz
    • Reick
    • Seidnitz

    Die entstandenen Fotoserien sind auf der Projektseite veröffentlicht.

    Dresden - Äußere Neustadt
    Dresden – Äußere Neustadt
    Dresden - Seevorstadt-Ost
    Dresden – Seevorstadt-Ost
    Dresden - Niedersedlitz
    Dresden – Niedersedlitz
    Dresden - Reick
    Dresden – Reick
    Dresden - Seidnitz
    Dresden – Seidnitz

     

  • Abgehängt? Provinzbahn(-höfe) in der ostsächsischen Oberlausitz

    Abgehängt? Provinzbahn(-höfe) in der ostsächsischen Oberlausitz

    Eine Fahrt mit dem Zug von Zittau zurück nach Dresden im Herbst 2018 inspirierte mich zu einem kleinen Fotoprojekt dessen Umsetzung in der Osterzeit 2019 realisiert werden konnte. Mit Rad und Kamera reiste ich entlang der Eisenbahnstrecken zwischen Bischofswerda, Zittau und Görlitz.

    20 Jahre nachdem das Unternehmen Deutsche Bahn begann in großem Stil deutschlandweit mehr als 2000 Bahnhofgebäude und Grundstücke zu verkaufen, weil diese als unrentabel betrachtet wurden, treten die Auswirkungen nun deutlich sichtbar zu Tage. Während größere Ortschaften willens und in der Lage waren, ihre Bahnhöfe zu erhalten und zu modernisieren, sind viele andere, entweder in der Hand von Spekulanten oder bedauerlicher Weise gescheiterten privaten Enthusiasten dem Verfall preisgeben.

    Was macht der teilweise schwer erträgliche Zustand der Gebäude mit Menschen, die Bahnhöfe wie Putzkau oder Neusalza-Spremberg auf dem Arbeits- oder Schulweg täglich nutzen?

    Putzkau, Haltepunkt
    Putzkau, Haltepunkt
    Bahnhof Neusalza-Spremberg
    Bahnhof Neusalza-Spremberg

    Manchenorts wurde Humor bewiesen und das ungenutzte und eingezäunte Gebäude mit bahnspezifischen Karikaturen versehen.

    Bahnhof Taubenheim (Spree)
    Bahnhof Taubenheim (Spree)

    Oft reicht die Kraft auch nur zu einem sarkastischen Kommentar.

    Bahnhof Wilthen
    Bahnhof Wilthen

     

    >>> Fotoserie Schwarz-Weiss

    >>> Fotoserie Farbe

  • Dresden 50mm Projektstatus

    Dresden 50mm Projektstatus

    Dresden ist mitsamt der zahlreichen Eingemeindungen im Umland in 122 Gemarkungen, Orts- und Stadtteile gegliedert. Bisher wurden 47 dieser Ortsteile besucht und die Eindrücke in kurzen fotografischen Sequenzen festgehalten.

    Der jüngste Zuwachs des im Jahre 2015 gestarteten Projektes Dresden 50mm umfasst sechs Stadtteile:

    • Bühlau
    • Großluga
    • Kaditz
    • Kleinluga
    • Laubegast
    • Strehlen

    Die entstandenen Fotoserien sind auf der Projektseite veröffentlicht.

    Dresden - Bühlau
    Dresden – Bühlau
    Dresden - Großluga
    Dresden – Großluga
    Dresden - Kleinluga
    Dresden – Kleinluga
    Dresden - Laubegast
    Dresden – Laubegast
    Dresden - Kaditz
    Dresden – Kaditz
    Dresden - Strehlen
    Dresden – Strehlen